Igor Strawinsky
LES NOCES
Martin Harriague
Uraufführung
Davidson Jaconello
NACHT/GEDANKEN
Ivan Alboresi
Uraufführung
Kraftvoll, perkussiv, wild ist die Musik Strawinskys in seinem gerne als »Tanzkantate« bezeichneten Ballett »Les Noces« aus dem Jahr 1923. In vier Tableaux entwirft das für die legendären Ballets Russes in Paris entstandene Werk Szenen einer russischen Bauernhochzeit als archaisches Ritual und schließt dabei in seiner rhythmischen Wucht an das bereits 10 Jahre zuvor komponierte, skandalumwitterte »Le sacre du printemps« (»Das Frühlingsopfer«) an. Nach »Petruschka« und »Der Feuervogel« setzt der Nordhäuser Ballettdirektor Ivan Alboresi die Reihe mit Strawinsky-Balletten fort. Für »Les Noces« hat er mit dem Choreografen Martin Harriague, dessen virtuose und explosive Werke international von bedeutenden Ensembles aufgeführt werden, erneut einen großen Namen nach Nordhausen eingeladen.
Die Welt der Nacht inspirierte Ivan Alboresi zu seiner neuen Choreografie. Die Nacht als das Gegenstück zum Tag fasziniert die Menschheit seit jeher. In den Mythen zur Weltentstehung ist die Finsternis der Anfang aller Dinge. Die Nacht kann uns mit Schauer und Schrecken erfüllen, sie trägt aber auch Geheimnisvolles in sich, steht für Leidenschaft und Sinnlichkeit, für Ruhe und Regeneration. In der Nacht träumen wir und richten den Blick nach innen. In collagenartig zusammengefügten Bildern entwirft Ivan Alboresi mit seiner Ballettcompagnie ein faszinierendes Portrait.
Übrigens: Echte Dunkelheit auf der Erde ist in unserer Zeit ein rares Gut: Die »Internationale Gesellschaft zum Schutz des dunklen Nachthimmels« hat den Himmel über einem 700 km² großen Gebiet auf der Veragh-Halbinsel im südwestlichen Irland zu dem am wenigsten lichtverschmutzten in Europa erklärt. Auch in Mecklenburg- Vorpommern gibt es dunkle Stellen, etwa in Wosster Teerofen, einem kleinen Dorf inmitten des Naturparks Nossentiner/ Schwinzer Heide.
45 Minuten vor allen Aufführungen bieten wir eine Einführung in den Ballettabend an.