»Wenn ich damals jung gewesen wäre, hätte ich mitgeswingt.«
»Das wäre absolut mein Ding gewesen.«
»Ich hätte gegen den Gleichschritt geswingt.«
»Gegen Führer, Volk und Vaterland…«
»Das Tanzen wäre unsere Befreiung gewesen.«
Davon ist eine Gruppe heutiger Jugendlicher fest überzeugt. Doch der Swing war im nationalsozialistischen Deutschland ebenso verboten, wie Jugendgruppen außerhalb von HJ und Bund Deutscher Mädel. Die Swing Kids oder Swinger, wie sie sich selbst nannten, ließen sich davon wenig beeindrucken. Sie strebten nach Individualität und Selbstbestimmtheit. Genau wie auch die »Edelweißpiraten« im Rheinland und die »Leipziger Meuten«, wurden sie dafür verfolgt und hart bestraft.
Im Laufe des Stückes, in das historische Dokumente und Zeitzeugenberichte eingeflossen sind, tauchen die Jugendlichen immer tiefer in die damalige Lebensrealität ein. Und ihre anfängliche Sicherheit weicht mehr und mehr der Auseinandersetzung mit der Frage nach dem eigenen Mut. Hätte ich mitgetanzt? Hätte ich wirklich gegen die Nationalsozialisten rebelliert und mein Leben riskiert? Und wie kämpft man überhaupt für Freiheit?
»Swing Again« wurde 2013 von Tina Müller und Martina Droste gemeinsam mit dem Jugendclub am Schauspiel Frankfurt entwickelt und uraufgeführt.