Mit einem rauschenden Konzertwalzer des russischen Komponisten Alexander Glasunow wirbelt das Loh-Orchester Sondershausen in die neue Spielzeit. Glasunow verband in seinem Schaffen die Einflüsse nationalrussischer Musik, wie sie das »Mächtigen Häuflein« hervorzubringen suchte, mit denen Tschaikowskys. In seinem gesamten Werk ist eine Affinität zum Tänzerischen zu spüren. Die grandiose Instrumentationskunst macht jeden seiner Konzertwalzer zu einem Erlebnis. Robert Schumanns Cellokonzert steht ganz in der Tradition der Solokonzerte Beethovens. Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen wie z.B. Paganini verzichtete er auf plakative Virtuosität zugunsten einer sehr persönlichen musikalischen Auslotung verschiedener Seelenzustände. Da Schumann für ein Instrument komponierte, das er nicht beherrschte, ließ er sich vom Cellisten Robert Emil Bockmühl zu dessen spieltechnischen Möglichkeiten beraten. Schumann nahm seine Hinweise nur zögernd an, was Bockmühl veranlasste, die Uraufführung immer weiter hinauszuzögern. Erst nach Schumanns Tod erklang das Konzert öffentlich, mit einem anderen Solisten.
Antonín Dvořáks Musiksprache, die als typisch böhmisch beschrieben wird und für die ein schier unerschöpflicher Melodienreichtum kennzeichnend ist, erwächst aus einer starken Naturverbundenheit. Diese zeigt sich auch in seiner 5. Sinfonie, die er zum größten Teil in seiner Sommerfrische auf dem Lande komponierte. Morgenspaziergänge, Gartenarbeit, aber auch ländliche Festivitäten spiegeln sich musikalisch in diesem fast durchweg positiv gestimmten Werk wider. Gleich zu Beginn zeichnet Dvořák das Bild eines von fröhlichem Vogelgezwitscher begleiteten Sonnenaufgangs.
Übrigens: Der Komponist Leoš Janáček äußerte über Antonín Dvořák: »Kennen Sie das, wenn jemand Ihnen das Wort vom Munde nimmt, früher, als Sie es ausgesprochen haben? So ging es mir immer in Dvořáks Gesellschaft. Ich kann die Person mit dem Werk austauschen. So nahm er mir seine Melodien aus dem Herzen.«