Musik von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy in einem Konzert zu kombinieren, liegt nahe. Immerhin ist die Wiederentdeckung des einen ganz wesentlich dem Wirken des anderen zu verdanken. Aber wie kommt Johannes Brahms hier ins Spiel? Wie Mendelssohn war auch Brahms mit den Werken Bachs bestens vertraut und nahm beim Komponieren immer wieder auf diese Bezug. Im Bereich der Orchestermusik ist das wohl am eindrucksvollsten zu erkennen im Finale seiner 4. Sinfonie, das auf dem barocken Modell der Passacaglia beruht, auf Variationen über einer unveränderlichen – hier als unerbittlich empfundenen – Basslinie. Als Vorbilder dienten Stücke wie Bachs grandiose Passacaglia und Fuge c-Moll für Orgel, die zu Beginn unseres Konzerts erklingt. Für Humor sorgt an diesem Abend Mendelssohn mit seinen zwei Konzertstücken für Klarinette und Bassetthorn. Sie sind rasante, ausgelassene Musik und so ziemlich das Lustigste, was das 19. Jahrhundert zu bieten hat. Dazu passt ihre Entstehungsgeschichte: Mendelssohn schrieb das erste der beiden Stücke 1832 in seiner Berliner Wohnung, während der befreundete Klarinettenvirtuose Heinrich Joseph Baermann für den Komponisten Dampfnudeln und Rahmstrudel zubereitete. Beide brauchten etwa gleich lange – aber im Vergleich zum flüchtigen Genuss der Mahlzeit sind Klarinettist:innen und Zuhörer:innen dem Schnellschreiber Mendelssohn wohl für alle Zeiten dankbar.
Übrigens: Brahms saß einst mit Freunden beim Essen, als der Hausherr einen guten Wein, einen Rauenthaler Jahrgang 1865 (Rheingau) mit den Worten präsentierte: »Das ist der Brahms unter meinen Weinen.« Brahms aber entgegnete: »Nun bringen sie mir, bitte, Ihren Johann Sebastian Bach.«
Um 17.15 Uhr laden Konzertdramaturgin Dr. Katrin Stöck und die musikalische Leitung zu einer Konzerteinführung ein. Dabei erfahren Sie Wissenswertes zu den Werken und den Aufführenden. Der Eintritt ist in Verbindung mit einer gekauften Konzertkarte frei.
Mit Kindern ins Konzert
Zu den Sinfoniekonzerten des Loh-Orchesters im Haus der Kunst Sondershausen und im Theater Nordhausen haben Schüler:innen dank der Unterstützung durch den Förderverein Loh-Orchester Sondershausen e.V. freien Eintritt.
Während der Sinfoniekonzerte bieten wir in Sondershausen und in Nordhausen für junge Gäste zwischen 7 und 13 Jahren wieder eine besondere Konzerteinführung an: In der ersten oder zweiten Hälfte des Konzerts wird der jeweils andere Teil spielerisch vor- bzw. nachbereitet.
Treffpunkt ist vor Beginn der Sinfoniekonzerte an der Kasse.
Informationen zu weiteren Angeboten rund um die Sinfoniekonzerte erhalten Sie hier.