Wolfgang Amadeus Mozart komponierte seine Hornkonzerte für Joseph Leutgeb, mit dem ihn eine enge und sehr spielerisch ausgetragene Freundschaft verband. Mozart ging in seinen Kompositionen an die Grenzen dessen, was auf dem damaligen, noch ohne Ventile ausgestatteten Waldhorn technisch spielbar war. Dabei steht das Musikantische im Vordergrund. Großes virtuoses Können ist auch für das Concertino für Horn und Orchester von Johann Christoph Schuncke vonnöten, Spross einer Hornistendynastie. Die Mitglieder der Schunckefamilie gehören zu den vielen heute unbekannten und kaum gespielten Komponisten, deren Werke es wert sind, neu entdeckt zu werden. Wenig bekannt ist auch Marin Goleminow (1908–2000), der u. a. in Paris und München studierte, dann aber vor allem in seiner bulgarischen Heimat wirkte. Mit den »Variationen über ein Thema von Dobri Christow« erwies er seinem Lehrer eine Referenz, der Schüler von Dvořák war und für die Entwicklung der bulgarischen Musik Bedeutendes geleistet hat.
Im zweiten Teil unseres Konzertes erklingt die »Sinfonia sopra una canzone d’amore« (»Sinfonie über ein Liebeslied«) von Nino Rota, bekannt als oscarprämierter Komponist von Filmmusik. Sein umfangreiches Werk der sogenannten ernsten Musik ist hingegen eher selten zu hören. Rota schrieb die Sinfonie 1947, uraufgeführt wurde sie aber erst 1972. Für die Filme »The Glass Mountain« (1949) und »Il Gattopardo« (1962) verwendete er Teile daraus.
Übrigens: Immer wieder wurde Rota zum vermeintlichen Unterschied zwischen seiner »ernsten« und seiner Filmmusik gefragt. Rota äußerte dazu: »Für mich ist es die gleiche Musik. Es ist meine Musik. Den Unterschied erfinden die anderen.«