Der Balkanstaat Pontevedro steht vor dem Bankrott! Die reiche Witwe Hanna Glawari könnte ihr Heimatland mit ihrem Vermögen retten, wenn sie einen Pontevedriner heiraten würde. Das allerdings ist gar nicht so leicht, denn in Paris, wo sie den Geburtstagsfeierlichkeiten des pontevedrinischen Fürsten beiwohnt, buhlen etliche Franzosen um ihre Aufmerksamkeit. Eigentlich wäre ihr Landsmann Graf Danilo genau der Richtige für sie. Hanna und Danilo waren früher schon einmal ein Paar, doch war eine Hochzeit aus Standesgründen damals nicht möglich. Nun ist der Lebemann zu stolz, um erneut um ihre Hand anzuhalten. Nach reichlich Turbulenzen und vielen Ohrwürmern – darunter dem »Vilja-Lied«, »Heut geh ich ins Maxim« oder dem Walzer-Duett »Lippen schweigen« – finden die beiden schließlich doch wieder zueinander.
»Die lustige Witwe« war für den noch jungen Franz Lehár ein einzigartiger Erfolg. Die Operette ging schon bald nach ihrer Uraufführung im Dezember 1905 um die Welt. Das Geheimrezept des Komponisten: Er schuf für die »Witwe« neben wunderschöner Musik Menschen aus Fleisch und Blut.
Mit Saskia Kuhlmann inszeniert »Die lustige Witwe« eine erfahrene Regisseurin am Theater Nordhausen, die bereits für etliche deutschsprachige Bühnen gearbeitet hat. Bei uns hat sie u. a. Mozarts Singspiel »Die Entführung aus dem Serail« (Schlossfestspiele 2019) auf die Bühne gebracht.
Übrigens: Das »Witwen«-Fieber packte Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem die Vereinigten Staaten. Dort war die »Witwe« quasi überall. Es gab »Merry Widow«-Schuhe, -Korsetts und -Cremes, »Merry Widow«-Hotels und -Restaurants, mit »Merry Widow«-Cakes, -Schnitzeln und -Likören auf der Speisekarte, nach denen man sich die »Merry Widow«-Zigarre gönnte…