Es ist langweilig in der Seniorenresidenz »Abendstern«. Die luxuriöse Umgebung kann nicht über die Ereignislosigkeit der Tage hinwegtäuschen, wie die rüstige Rentnerin Annegret Simon schnell feststellen muss, als sie auf Veranlassung ihres Sohnes dorthin übersiedelt. Oder vielmehr »abgeschoben« wird, wie sie es nennt, denn Annegret Simon ist nicht auf den Mund gefallen.
Im »Abendstern« leben außerdem die leicht exaltierte Schauspielerin Fanny D’Arton, der aufmüpfige Rentner Joseph Tiedgen und das Ehepaar Miesbach, wobei Margarete Miesbach im Rollstuhl sitzt und kaum spricht.
Sie alle leiden unter der Tyrannei der Tristesse aus Chorproben, Lesenachmittagen und nicht enden wollender Gruppengymnastik.
Joseph Tiedgen, der ein Auge auf Annegret geworfen hat, erzählt ihr von einem Plan, den er gefasst hat, um der Gleichförmigkeit des Alltags zu entfliehen: Er will ein Flugzeug entführen und sie sämtlichst ans Meer fliegen. Sein Plan ist gefährlich, stößt zunächst auf Skepsis bei den anderen, wird aber zu einem gemeinsamen Unterfangen und einem großen Abenteuer für alle.
Übrigens: Unter dem Pseudonym D.B. Cooper entführte ein Mann in den USA im November 1971 am Abend vor Thanksgiving eine Boeing 727 der Fluggesellschaft Northwest Orient Airlines. Während er in der Maschine auf das Lösegeld von 200.000 Dollar wartete, bestellte er noch einen Kaffee und bezahlte brav die Rechnung, inklusive Trinkgeld. Nach Erhalt der verlangten Summe sprang er mit dem Fallschirm über einem bewaldeten Gebiet im Bundesstaat Washington ab. 45 Jahre später wurde der Fall nach ergebnisloser Suche nach dem rätselhaften Entführer eingestellt.