Die Pariser Uraufführung des Balletts »Le Sacre du Printemps« (»Das Frühlingsopfer«) im Mai 1913 mit der Musik von Igor Strawinsky geriet zu einem handfesten Skandal. Die Musik mit ihrer unfassbar rhythmischen Wucht und mit Klangballungen, die allen damaligen Hörgewohnheiten zuwiderliefen, provozierte Schockwirkungen. Aber es waren auch die Ausstattung von Nicholas Roerich und die Choreografie von Vaslav Nijinsky und somit das »Gesamtpaket«, das zu regelrechten Prügeleien im Saal und am Ende des Abends zu 27 Verletzten führte.
Strawinskys Ballett, entstanden am Vorabend des 1. Weltkrieges, schildert ein archaisches Opferritual einer Gemeinschaft, an dessen Ende ein junges Mädchen schließlich stirbt, damit der Gott des Frühlings günstig gestimmt und so, im weitesten Sinne, ein Neuanfang möglich gemacht wird. Das Werk eröffnet eine Fülle von ganz unterschiedlichen Themenfeldern, denen wir uns an diesem Vormittag widmen möchten: Welche Bedeutung haben Opfer und Opferrituale in der Geschichte der Menschheit sowohl in religiösen als auch in nicht-religiösen Kontexten, in der Kunst sowie im ganz alltäglichen Leben? Wie definiert sich das Verhältnis des Menschen zur Natur? Welche Wege geht er, um Neuanfänge zu bestreiten, und was ist er bereit, dafür in Kauf zu nehmen? Und schließlich: Was macht das Werk für Choreografen heute interessant? Spannende Gäste aus verschiedenen Fachrichtungen beschäftigen sich mit diesen und vielen weiteren Fragen, um sich so einer der bedeutendsten Schöpfungen der Musik- und Ballettgeschichte zu nähern. Dazu gibt es mit einem getanzten Beitrag vom Ballett TN LOS! einen Einblick in die neueste Ballettproduktion von Ivan Alboresi.
Kunstsalon »Le Sacre du Printemps« Sonderveranstaltungen
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Lassen Sie sich aus dem Alltag entführen und feiern Sie mit uns – zum Beispiel auf dem »Theaterfest im Gehege«, bei dem wir mit einem bunten Programm sowie Spiel und Spaß die neue Spielzeit feiern wollen und Sie bei Theaterführungen hinter die Kulissen des Theaters mitnehmen.
Erleben Sie beim »Küchenklatsch bei Klajner« interessante Talkrunden am Kochtopf und lernen Sie Persönlichkeiten aus dem Stadtumfeld wie auch Theatermitarbeiter von einer anderen Seite kennen.
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»Rituale, Tanz und Skandal«